DLRG warnt vor Personalmangel: Freibäder vor Saison
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Für den Bäderbetrieb und die Sicherheit der Badegäste braucht es Fachpersonal. Das wird immer knapper. Schwimmmeister gehen in Rente, Ehrenamtler können nicht alles stemmen. Was tun?
Halle/Magdeburg (dpa/sa) - Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt vor einem gravierenden Mangel an Fachkräften in Bädern. Schwimmmeister gebe es künftig nur noch "wie Goldstaub", sagte Holger Friedrich, Geschäftsführer des Landesverbandes der DLRG Sachsen-Anhalt. Hintergrund ist, dass immer mehr Menschen des Bäderpersonals, Fachangestellte und Meister für Bäderbetriebe, in Rente gehen. Über Jahre hinweg sei schleichend eine Situation entstanden, dass zu wenig junge Menschen für den Beruf gewonnen wurden, sagte Friedrich.
Die DLRG fordere von Bund und Land mehr Unterstützung und Werbung für den Nachwuchs. Hinzu komme das eigentliche Problem, so Friedrich, dass Bäder in der Regel als sogenannte freiwillige Leistung im Haushalt der Kommunen geführt werden. Dem stehe aber gegenüber, dass es wie in Sachsen-Anhalt die gesetzliche Aufgabe gebe, dass alle Kinder schwimmen lernen sollen.
Der Gesetzgeber müsse daher bessere und verlässliche Rahmenbedingungen für die Personal- und Finanzausstattung der Bäder schaffen. "Die Kommunen brauchen genügend finanzielle Mittel, um sowohl die Schwimmhallen als auch die Freibäder zuverlässig und auf Dauer betreiben zu können", sagte der DLRG-Chef. Dann werde auch der Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe, des Schwimmmeisters attraktiver. Das habe auch finanzielle Hintergründe. Die Freibadsaison dauere nur einige Monate. Die Mitarbeiter bräuchten mehr Sicherheit, wo sie danach arbeiten und ihr Einkommen beziehen.