DITIB verklagt Hessen wegen Islamunterrichts
n-tv
Ein türkischer Islamverband dringt auf einen Stopp des staatlichen Schulversuchs mit Islamunterricht neben bekenntnisorientierten Religionsstunden. Nun ist ein Gericht am Zug.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Der türkische Islamverband DITIB hat in der Debatte über islamischen Religionsunterricht das Land Hessen verklagt. Das Verwaltungsgericht Wiesbaden teilte am Freitag den Eingang einer Unterlassungsklage mit. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" darüber berichtet.
DITIB dringt auf eine Einstellung von Hessens sogenanntem Schulversuch Islamunterricht. Dieser wird in staatlicher Verantwortung mit Wissens- und ohne Glaubensvermittlung parallel zum bekenntnisorientierten Islamunterricht angeboten. Das Land hat den eigenen Versuch vor vier Jahren begonnen nach seinem Stopp der Zusammenarbeit mit DITIB wegen verfassungsrechtlicher Bedenken beim bekenntnisorientierten Religionsunterricht.
Hintergrund waren Zweifel, ob DITIB ausreichend unabhängig von der Religionsbehörde des türkischen Staates und somit als Kooperationspartner geeignet war. 2022 entschied der Hessische Verwaltungsgerichtshof jedoch, das Land Hessen sei nicht befugt gewesen, den 2013 begonnenen islamischen Religionsunterricht landesweit einzustellen.