
Diplomatisches Tauziehen um Ukraine-Verhandlungen
DW
Die Gespräche über die Ostukraine stocken. Nun werfen Deutschland und Frankreich Russland vor, vertrauliche Schreiben veröffentlicht zu haben, die im Rahmen des sogenannten Normandie-Formats ausgetauscht wurden.
Man habe die Veröffentlichung der "vertraulichen Kommunikation" auf Veranlassung des russischen Außenministers Sergej Lawrow zur Kenntnis genommen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. "Wir betrachten diesen Schritt als Bruch der diplomatischen Gepflogenheiten." Deutschland und Frankreich arbeiteten seit Monaten intensiv an einer Fortsetzung der Verhandlungen und der Umsetzung einer konkreten Friedensagenda auf der Grundlage der Minsker Vereinbarungen.
"Dazu haben wir mehrere konkrete Vorschläge für ein Außenministertreffen im Normandie-Format gemacht", wie dies zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Präsident Emmanuel Macron und Präsident Wladimir Putin im Oktober vereinbart worden sei. "Russland hat sich einem solchen Treffen verweigert", erklärte der Sprecher auf Anfrage der Deutschen Welle und fügte hinzu: "Wir fordern Russland auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und unsere Gespräche in den bewährten Formaten und nach den bewährten Grundsätzen fortzusetzen."