
Dinos lieferten sich Krieg der Schwänze
n-tv
Sie sind die Panzer unter den Dinosauriern: Knochenplatten schützten Ankylosaurier vor Raubsauriern wie den T. rex. Mit mächtigen Schwanzkeulen konnten sie aber auch austeilen. Doch offenbar nutzten sie das nicht nur zur Verteidigung - auch Sex spielte offenbar eine Rolle.
In Urzeit-Comics oder -Filmen ist oft zu sehen, wie Ankylosaurier mit ihren knöchernen Schwanzkeulen angreifende Tyrannosaurier abwehren. Tatsächlich lehrten sie so wohl nicht nur T. rex das Fürchten: Die gepanzerten Dinosaurier setzten ihre ikonischen Schwanzkeulen womöglich auch ein, um unliebsame Artgenossen zu verprügeln, berichtet ein Forscherteam im Fachmagazin "Biology Letters".
Untersucht wurde ein 76 Millionen Jahre altes Exemplar der Art Zuul crurivastator. Fossile Überreste eines solchen Tiers waren vor Jahren im US-Bundesstaat Montana gefunden worden. Sein Schwanz war etwa drei Meter lang und an den Seiten mit scharfen Stacheln versehen. Die hintere Hälfte des Schwanzes war steif und die Spitze von riesigen knöchernen Klumpen umhüllt, die eine gewaltige, hammerartige Waffe bildeten. Zudem trug der wehrhafte Pflanzenfresser Reihen von Stacheln entlang seiner mit Knochenplatten gepanzerten Flanken.
Bei dem gut erhaltenen Exemplar waren auf beiden Seiten in der Nähe der Hüften einige Stacheln abgebrochen - die Spitzen fehlten, und Knochen sowie Hornscheide waren in stumpferer Form verheilt, schreiben die Autoren. Verursacht wurden die Verletzungen durch einen Schlag mit der massiven Schwanzkeule eines anderen Zuuls, nicht von einem angreifenden Raubtier wie einem Tyrannosaurier, wie das Team basierend auf Lage und Muster der Verletzungen vermutet. Womöglich hätten Ankylosaurier um soziale und territoriale Vorherrschaft oder um Weibchen gekämpft.