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Dietzenbach geht Problemviertel an
Frankfurter Rundschau
95 bis 100 Prozent Migranten, keine Spielplätze und Treffs: Die Dietzenbacher Stadtverordneten haben beschlossen, die Situation im Umfeld der Richter-Wohnanlage zu verbessern.
Spätestens nach dem Angriff auf Einsatzkräfte im Mai des Vorjahres kennen viele das Spessartviertel in Dietzenbach als sozialen Brennpunkt. Dietzenbach hat aber noch ein weiteres Problemviertel, das am südöstlichen Stadtrand liegt und sich rund um die sogenannte Richter-Wohnanlage gruppiert. Es sei „das schwierigste Quartier in Dietzenbach, noch vor dem Spessartviertel“, hieß es am Freitag in der Stadtverordnetensitzung.
Die Parlamentarier beschlossen deshalb mehrheitlich, dass die Stadt nun 128 000 Euro in die Hand nimmt, um für fünf Jahre ein Quartiersmanagement in dem Viertel „Dietzenbach Süd-Ost“ einzurichten und ein integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) zu erstellen. Vom Land kommen in diesem Jahr dafür 332 000 Euro an Fördergeldern. Künftig sollen jährlich Anträge auf Förderung gestellt werden, um die Situation in dem Problemquartier zu verbessern. Rund zehn Millionen Euro sollen dorthin fließen; die Stadt setzt mit dem ISEK für die kommenden zehn Jahre die Leitplanken.
In dem rund 40 Hektar großen Viertel zwischen Bahnhof im Westen und Justus-von-Liebig-Straße im Osten sowie Paul-Brass-Straße im Norden und Voltastraße im Süden wohnen mehr als 1000 Menschen. Schon 2019 hatte die Stadt die Aufnahme ins Förderprogramm „Soziale Stadt“ beantragt, will so das Gebiet rund um die Richter-Wohnanlage über zehn Jahre städtebaulich sanieren.