Dieser Coup tut dem FC Bayern doppelt weh
n-tv
Niklas Süle wechselt zur kommenden Saison vom FC Bayern München zu Borussia Dortmund. Was für viele unvorstellbar war, ist nun Realität. Die Fußball-Bundesliga profitiert von einem Interessenkonflikt zwischen Spieler und Klub.
Der Süle-Transfer ist eine richtig große Nummer. Ein Signal für die Bundesliga. Zwar gab es immer wieder Gerüchte, dass der BVB am Nationalspieler dran sei, doch dass es tatsächlich so kommen würde, ahnte selbst am Sonntag kaum jemand. Da verkündete nämlich Volker Struth im Sport1-Doppelpass, dass der neue Verein seines Klienten bereits feststehen würde. "Ich würde mich wundern, wenn er diese Entscheidung nochmal umwirft", sagte der Süle-Agent. Er könne es aber unmöglich verkünden, weil es noch Details zu klären gebe.
Plötzlich grätschte Sky-Moderator Sebastian Hellmann dazwischen: "Dann ist es Dortmund!" Großes Gelächter im Publikum und auch bei Florian König, der bemüht darum war, Struth eine Aussage über Süles Zukunft zu entlocken. Vor allem Stefan Effenberg schien sich überhaupt nicht vorstellen zu können, dass der BVB auch nur den Ansatz einer Chance im Süle-Poker hätte: "Also wenn das jetzt Dortmund ist", begann er mit gerunzelter Stirn seinen Satz, um ihn kurz danach mit einer Frage an Struth zu unterbrechen: "Ist es Dortmund?" Schweigen beim Berater. Das Publikum lachte erneut. Effenberg aber hakte nach: "Ich glaube schon, dass Niklas den Anspruch hat, die Champions League nochmal zu gewinnen, oder?" Struth nickte ein paar Sekunden und überlegte seine Antwort. Hellmann und Effenberg waren sich indes einig: "Dann ist es nicht Dortmund!"
Und jetzt ist es eben doch Dortmund. Eigentlich hätte Struths Grinsen, hätten das verlegene Kratzen an der Nase und die Denkpause aussagekräftig genug sein müssen. Aber niemand konnte sich vorstellen, dass Süle wirklich zum BVB geht. In der offiziellen Pressemitteilung konnte sich dieser am Montag einen kleinen Seitenhieb in Richtung München nicht verkneifen: "In der aktuellen Saison ist er bei seinem Klub der Abwehrspieler mit den meisten Einsätzen in der Bundesliga (19)", heißt es darin. Erst kürzlich äußerte sich Karl-Heinz Rummenigge in aller Öffentlichkeit über Süle. Fehlen werde er nicht, sagte der ehemalige Bayern-Boss.