Diese Mörder laufen jetzt frei herum
n-tv
Für den Krieg in der Ukraine rekrutiert die Söldnergruppe Wagner in russischen Gefängnissen Zehntausende Häftlinge. Von den wenigen Überlebenden kommen die ersten nun wieder auf freien Fuß. Darunter sind auch skrupellose Mörder und ein Millionär, der eine ganze Familie erschießen ließ.
Stanislaw Bogdanow hat überlebt. Irgendwo im Donbass verlor er ein Bein, als ein Geschoss der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe einschlug. Jetzt sitzt er zusammen mit drei Kameraden auf einem Sofa in einem Rehabilitationszentrum auf der Krim, gleich bekommt er eine Medaille für "Tapferkeit" und - was viel wichtiger ist - seinen Pass ausgehändigt. Bald ist Bogdanow ein freier Mann.
Der 35-Jährige ist einer der nach US-Einschätzung rund 40.000 russischen Häftlinge, die von der Söldnergruppe Wagner für den Krieg in der Ukraine rekrutiert wurden. Am vergangenen Donnerstag gab der Chef der Gruppe, Jewgeni Prigoschin bekannt, dass man die Rekrutierung von Gefangenen eingestellt habe. Bogdanow ist auch einer der wenigen, die lebend von der Front zurückgekehrt sind. Er zog in den Krieg, als er nicht einmal die Hälfte seiner Strafe abgesessen hat. Bogdanow ist ein Mörder.
Vor zehn Jahren wurde der heute 35-Jährige laut einem Bericht des Mediums "Ria Fan", das Prigoschin gehört, wegen "Mordes mit besonderer Grausamkeit" zu 23 Jahren Haft verurteilt. Prigoschin macht kein Geheimnis aus der dunklen Vorgeschichte seiner Kämpfer und verspricht ihnen eine Begnadigung nach dem Einsatz in der Ukraine - ein Versprechen, das laut dem Bericht nun auch eingehalten wird. Demnach kommt Bogdanow, wie auch seine Kameraden, die in einem "Ria Fan"-Video zu sehen sind, auf freien Fuß.