Diese deutsche Top-Elf fährt nicht zur EM
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Bundestrainer Joachim Löw hat für die anstehende Europameisterschaft 26 Spieler ausgewählt, von denen er überzeugt ist, dass sie ihm einen erfolgreichen Abschluss seiner DFB-Laufbahn bescheren. Wie der Erfolg aussehen soll, das sagt er weiterhin nicht. Dafür sagt er aber einiges zu den Kriterien für die Auswahl seines großen Aufgebots, in dem einige prominente Spieler überraschend fehlen. "Wir haben uns gefragt: Wie haben sich die Spieler bei der Nationalmannschaft gezeigt? Wie haben sie ihre Aufgaben erfüllt? Wir haben Anforderungsprofile für die Positionen erstellt, alles angehängt an unsere Spielphilosophie", erklärte Löw. "Dazu ist sehr wichtig: Wie ist die Energie? Wie ist die Frusttoleranz der Spieler? Aktuelle Form, Spielpraxis, Verletzungen - alles fließt mit ein." Wer es letztlich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht geschafft, wir haben die durchaus illustre Liste einmal zusammengestellt.
Tor: Marc-André ter Stegen (24 Länderspiele): Der 29-Jährige wäre klar gesetzt gewesen im EM-Kader. Und zwar als klare Nummer zwei hinter Manuel Neuer. Das ist für den Keeper des FC Barcelona seit Jahren das bittere Schicksal. Seine Weltklasse wird halt knapp hinter der Weltklasse des Kapitäns eingestuft. Alle Rufe, alle Klagen nach mehr Chancen im Kampf um den einen Stammplatz im Tor, sie verhallen ohne nachhaltige Verbesserung seiner Situation. Nun fehlt er in diesem Sommer komplett. Eine Knie-Operation ist dringend angesagt. Seine Karriere beim DFB, sie ist, nun ja, beinahe schon tragisch. Linker Verteidiger: Nico Schulz (12 Länderspiele, zwei Tore): Der Dortmunder, das betonte Löw an diesem Mittwoch bei der Nominierung noch einmal, war in den vergangenen Jahren die große Umbruch-Hoffnung für die linke Abwehrseite. Er nährte sie mit einem sensationellen Auftritt am 24. März 2019 bei der 2:3-Pleite gegen die Niederlande. Ein Tor schoss er, ein anderes bereitete er vor. Im Duell war der mittlerweile 28-Jährige stets energisch, im Drang nach vorne extrem dynamisch. Doch dann wechselte der damalige Gladbacher im Sommer zum BVB und kam dort völlig außer Tritt und nur noch selten auf regelmäßige Spielzeit. Und ohne diese, so sagte der Bundestrainer, mache eine Nominierung nun eben wenig Sinn.