Die zahnlosen Tiger aus Cincinnati
n-tv
Die Cincinnati Bengals warten seit 31 Jahren - so lange wie kein anderer Profiverein in Nordamerika - auf einen Playoff-Sieg. Nun nehmen sie einen neuen Anlauf. Ausgerechnet gegen den Verein, gegen den alles begann.
Ist es Pech, Unvermögen oder gar ein Fluch? Oder vielleicht eine Mischung aus allem? Wie ist es zu erklären, dass die Cincinnati Bengals nach mitunter sehr guten Punktrunden in den Playoffs der National Football League seit mittlerweile 31 Jahren kein Spiel mehr gewonnen haben? Kein anderer Verein im nordamerikanischen Profisport wartet so lange auf einen Sieg.
Möglichkeiten hatten sie durchaus. Zwar nicht so viele, wie andere Organisationen, aber dennoch genug. Siebenmal waren die Bengals seit dem letzten K.o.-Runden-Erfolg, einem 41:14-Heimsieg am 6. Januar 1991 gegen die Houston Oilers, in den Playoffs. Siebenmal haben sie verloren. Das sorgt für Frust, Enttäuschung, Wut - und natürlich auch Gespött.
Es war alles dabei. Verdiente Niederlagen, schmerzvolle Niederlagen - und auch, wie am 9. Januar 2016, dumme Niederlagen aufgrund eigener Undiszipliniertheit. Cincinnati führte daheim gegen die Pittsburgh Steelers 16:15. Die Gäste waren an der 47-Yard-Linie der Bengals, also fast auf Höhe der Mittellinie - und sie hatten nur noch 21 Sekunden Zeit, die Partie zu drehen. Ein First-Down-Pass von Steelers-Quarterback Ben Roethlisberger auf Wide Receiver Antonio Brown war etwas zu hoch und der Spielzug somit vorbei.
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