Die wichtigsten Notenbanker treffen sich in der Prärie
n-tv
In Jackson Hole kann man mit Blick auf die Rocky Mountains Reiten und Fliegenfischen. Oder man ist Notenbanker. Dann kann man von dort auch die Finanzmärkte steuern.
Wenn zwischen dem Mississippi und der Pazifikküste ein wirklich schlimmes Verbrechen geschah, dann – so wusste die "New York Times" – gab es für den Täter im 19. Jahrhundert eigentlich nur ein sicheres Versteck: Jackson Hole, Wyoming. Am Horizont erheben sich die zerklüfteten Teton-Berge, unten liegt die Prärie mit dem Schlangenfluss. Weiter weg geht eigentlich nicht. Das war in Wildwest-Zeiten so, und heute ist es ganz ähnlich. Nur kommen nicht mehr Verbrecher ins Tal, sondern Menschen, die über das Wohlergehen der Weltwirtschaft mitentscheiden.
Seit Tagen warten die Börsen in New York, London oder Frankfurt gespannt auf "Jackson Hole". Das ist das Codewort für eine dreitägige Konferenz und eine Rede des Präsidenten der amerikanischen Zentralbank Fed, Jeremy Powell. Am heutigen Freitag wird er der Welt erklären, was er von Zinssenkungen hält, wann die kommen könnten, und ob die US-Geldpolitik sich nun eher darum bemühen will, die Arbeitslosigkeit zu senken oder aber die Inflation.
Das klingt ein wenig unsinnlich. Doch wie sich die Zinsen entwickeln, entscheidet nicht nur darüber, wie hoch die Aktienkurse sind, sondern auch, was Immobilienkredite kosten, was Lebensversicherungen auszahlen können und welche Investitionen in Fabriken – und damit Jobs – sich lohnen. Bei Bloomberg TV, wo alle Börsenprofis zuschauen, steht bereits ein Mann im karierten Hemd vor der spektakulären Bergkulisse in den Rocky Mountains.
Der Markt mit Abnehmmitteln ist milliardenschwer. Novo Nordisk hat mit seinen Mitteln die Nase vorn. Doch die Konkurrenz holt auf. Eine neue Wirkstoff-Kombination soll die Wirksamkeit der Abnehmspritze nochmals erhöhen. Doch in einer Studie wird das gesteckte Ziel verfehlt. Anleger reagieren gnadenlos.