
Die Westsahara - ein uralter Konflikt
DW
Der Sturm junger Marokkaner auf die spanische Enklave Ceuta gründet offenbar auf Spannungen zwischen Marokko und Spanien im Konflikt um die Westsahara. Wir beantworten die wichtigsten Fragen dazu.
Das ist nicht ganz klar, da Marokko sich nicht eindeutig äußert. Der marokkanische Minister für Menschenrechte, Mostafa Ramid, kritisierte über Facebook das Verhalten Spaniens. Das Land habe einem Verantwortlichen einer Gruppe Zuflucht geboten, die die Waffen gegen Marokko erhebe. Damit dürfte der Chef der Polisario, der Unabhängigkeitsbewegung für die Westsahara, Brahim Ghali, gemeint sein. Die Regierung in Madrid hatte im Frühjahr einer medizinischen Behandlung des an COVID erkrankte Ghali in einem spanischen Krankenhaus zugestimmt. Der Ansturm junger Marokkaner auf Ceuta soll Spanien offenbar unter Druck setzen, Ghali nicht weiter zu behandeln. Nun hat Spanien ein altes juristisches Verfahren gegen den Polisario-Chef wieder aufgenommen. Die Regierung in Rabat ist derzeit wohl vor allem nervös, weil sie fürchtet, ihr Anspruch auf Souveränität über die Westsahara könnte durch die Behandlung Ghalis verstärkt in Zweifel gezogen werden. Auf die internationale Anerkennung ihrer Souveränität hatte sie gehofft, nachdem der damalige US-Präsident Donald Trump im Dezember vergangenen Jahres erklärt hatte, er werde diese Souveränität anerkennen. Damit hatte er Marokko dazu bewogen, volle diplomatische Beziehungen zu Israel aufzunehmen.More Related News