
Die Wahl von Messi ist eine gigantische FIFA-Farce
n-tv
Lionel Messi darf wieder jubeln - tut das aber nicht mal. Bei der Wahl zum Weltfußballer 2023 fehlt vom Argentinier jede Spur. Völlig überraschend wird er zum besten Spieler gekürt. Für Erling Haaland ist das eine schlechte Nachricht, aber auch für den Fußball.
Was für eine Farce! Lionel Messi ist offiziell der beste Fußballer der Welt des Jahres 2023. Das ist das Ergebnis der FIFA-Wahl. Doch mit der Wahrheit auf dem Platz hat das nichts zu tun. Ja, Messi hat Ende des Jahres 2022 Argentinien zum WM-Titel geführt. Er war Protagonist seiner Mannschaft, der Anführer. Dass er den Ballon d'Or 2023 gewonnen hatte, war eine angemessene Würdigung für sein Lebenswerk. Aber dass er nun auch noch die Auszeichnung im Konkurrenzwettbewerb abgegriffen hat, das ist ein Armutszeugnis für den Fußball.
Begründet wird die Wahl von der FIFA so: "Der Gewinner der Weltmeisterschaft 2022 (Anmerk. d. Red.: Messi) und der norwegische Nationalspieler Haaland lagen mit 48 Punkten gleichauf. Sie wurden durch die Anzahl der Nominierungen für die erste Wahl getrennt, die Messi von den Kapitänen der Nationalmannschaften erhielt, gemäß den Zuteilungsregeln (Artikel 12)." Als die Bekanntgabe von Messi auf der Bühne erfolgte, wurde es mucksmäuschenstill im Saal. Ein Schweigen, das Fassungslosigkeit ausdrückte. Pep Guardiola, ein Freund des Argentiniers und zuvor als bester Trainer des vergangenen Jahres ausgezeichnet, verdrehte sogar die Augen.
Besonders absurd: Der Bemessungsraum für die Wahl war die Zeit vom 19. Dezember 2022 bis zum 20. August 2023. So steht es in den offiziellen Regeln des Weltverbands. Bedeutet also: Lebenswerk und die Krönung von Messi hätten keine Rolle mehr spielen dürfen. Denn das WM-Finale war am 18. Dezember 2022, einen Tag bevor das neue "The-Best-Jahr" ausgerufen worden war. Aber Lebenswerk und Krönung nahmen doch eine prominente Rolle ein, anders lässt sich dieses völlig überraschende (wenn auch knappe) und absurde Ergebnis nicht deuten. Abgestimmt haben alle Trainer und Kapitäne der Nationalteams sowie Fachjournalisten und Internet-User.

Im Skandal um manipulierte Anzüge bei der Nordisch-WM sind fünf Mitglieder des norwegischen Teams vom Weltverband Fis vorläufig gesperrt worden. Darunter sind die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang sowie Teamtrainer Magnus Brevig, der Assistenztrainer Thomas Lobben und der Servicemitarbeiter Adrian Livelten. Gegen sie wird wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Ausrüstungsmanipulationen beim Großschanzenspringen der Herren am vergangenen Samstag ermittelt.

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