
Die verzwergte Liga
Frankfurter Rundschau
Wie viele Fans kommen in die Stadien, wenn sie es in der neuen Saison wieder dürfen? Das ist nur eines der Probleme der Fußballvereine.
Es geht wieder los, sogar mit Fans auf den noch nicht wieder prall gefüllten Tribünen. In die Vorfreude des geneigten Publikums mischen sich die Vorbehalte des genervten Publikums. Für die einen könnte der Profifußball nicht größer sein, für die anderen hat er sich in Zeiten der Pandemie viel zu breitbeinig positioniert. Die Demutsbekundungen der ersten Corona-Monate sind längst den ersten Unmutsäußerungen prominenter Branchengrößen gewichen. Ein Bundesligamanager wie der Dortmunder Hans-Joachim Watzke beschwert sich angesichts der zunächst nur erlaubten 50 Prozent Stadionauslastung mit höchstens 25 000 Fans: „Ich bin nicht bereit, das ewig mitzutragen.“ Die Borussia hat in der verwaisten Arena pro Heimspiel vier Millionen Euro verloren. Der Druck des Geldes ist für den Geschäftsführer eines börsennotierten Fußball-Unternehmen besonders groß, die Ungeduld mithin ebenso. Aber es geht niemandem darum, auf „ewig“ Grenzen einzuziehen, sondern es ist ein Gebot der begründeten Vorsicht, sich an Vollauslastung heranzutasten.More Related News