
Die versteckte Alkoholsucht
n-tv
Nathalie Stübens Leben scheint nach außen hin perfekt. Sie ist eine erfolgreiche Journalistin, hat viele Freunde. Dennoch entwickelt sie ein Alkoholproblem - und befreit sich schließlich selbst aus der Sucht.
Der Sekt zum Geburtstag, das Bier zum Feierabend, der Wein am Abend: Alkohol ist in der westlichen Gesellschaft kaum noch wegzudenken. Im Schnitt trinken die Deutschen 10,7 Liter reinen Alkohol pro Jahr. Wer nicht trinkt, muss sich hierzulande oft sogar dafür rechtfertigen. Dabei ist Alkohol eine stark abhängig machende Droge. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit gelten 1,6 Millionen Menschen in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren als alkoholabhängig. Wie schnell und unbemerkt der Einstieg in die Alkoholsucht ablaufen kann, zeigt die Geschichte der Journalistin und Autorin Nathalie Stüben.
Warum manche Menschen alkoholabhängig werden und andere nicht, darüber streiten Experten seit Jahrzehnten. Zu den Risikofaktoren, die eine Alkoholabhängigkeit begünstigen, gehören unter anderem eine genetische Veranlagung, psychologische Schwierigkeiten wie Depressionen, Angststörungen oder Traumata sowie kulturelle und soziale Einflüsse (etwa Armut, leichte Verfügbarkeit von Alkohol). Stüben erklärt sich ihre Sucht unter anderem damit, dass Alkohol eine Droge ist, die die Abläufe in ihrem Hirn verändert hat - und die süchtig machen kann: "Ich habe nicht getrunken, um irgendetwas zu verdrängen oder ein Trauma oder Stress zu bewältigen. Bei mir waren dieser Stress, diese Ohnmacht und diese Selbstzweifel durch das Trinken überhaupt erst entstanden", sagt sie.
