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Die unabsehbaren Folgen des Hoeneß' Angriffs
n-tv
Der FC Bayern sucht nach wie vor einen neuen Trainer, während Noch-Amtsinhaber Thomas Tuchel auf ein versöhnliches Ende seiner Zeit beim Rekordmeister zusteuert. Das dachte man zumindest, doch dann kommt am Freitagabend Uli Hoeneß um die Ecke.
Es gibt in dieser niemals ruhigen Saison des FC Bayern auch auf den letzten Metern noch seltsame Wendungen. Doch bevor es um Uli Hoeneß geht, muss man erstmal über Dietmar Hamann sprechen. Der ehemalige Profi des Rekordmeisters ist in seiner Rolle als Sky-Experte zur Persona non grata für die Münchner geworden. Und ganz besonders für deren Noch-Trainer Thomas Tuchel. In einem bemerkenswert offensiven Zank unterhielten beide die Fußball-Nation in der Hinrunde. Und nun, bevor es für Tuchel in ein paar Wochen nicht mehr weitergeht an der Säbener Straße, kommt es quasi zur unausgesprochenen Verbrüderung.
Hoeneß hatte Tuchel am Freitagabend öffentlich abgewatscht, als er dessen angebliche Einstellung oder Nicht-Einstellung zur Entwicklung von Talenten kritisierte. Ohne jede Not stellte er den Trainer an den Pranger, der die erste titellose Saison seit Ewigkeiten noch verhindern soll. Und das mit der größtmöglichen Trophäe: mit einem Triumph in der Champions League. Am Dienstagabend kommt es zum ersten Halbfinal-Duell mit Real Madrid. Doch die Vorfreude auf das Gigantenduell wird von der überraschenden Hoeneß' Attacke komplett aus dem Rampenlicht gestoßen. Tuchel wehrte sich am Samstagnachmittag gegen die "haltlosen" Vorwürfe, gegen die Anschuldigungen, die "meilenweit" von der Realität entfernt seien und fühlt sich in seiner "Trainerehre verletzt".
Hoeneß war von einem Podiumsgespräch der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit den brisanten Sätzen zitiert worden, Tuchel habe "eine andere Einstellung. Er meint nicht, dass er einen (Alphonso) Davies, (Aleksandar) Pavlovic oder (Jamal) Musiala verbessern kann. Wenn es nicht klappt, sollte man einen anderen kaufen." Der mächtige Boss wiederum meinte, "man sollte hart an ihnen arbeiten und ihnen Selbstvertrauen geben". Bereits im Herbst hatte Hoeneß den Coach laut zurückgepfiffen und ihm öffentlich zugeworfen, dass er seine ständigen Klagen über den Kader (vor allem die Breite) und verpasste Wunschtransfers (die "Holding Six" ist das Stichwort) im Sommer endlich einstellen möge.