
Die totalitären Feinde des Feminismus
Die Welt
Die meisten Opfer von Islamisten sind muslimische Frauen. Der Kampf für ihre Rechte wird meist im Verborgenen geführt, viele Frauenrechtlerinnen sitzen in der arabischen Welt im Gefängnis. Und der Westen schaut weg – aus Desinteresse oder doch aus Angst?
„Wenn die Frauen die von Islamisten am stärksten angegriffene Gruppe sind, warum wehren sie sich dann nicht selbst?“, fragt ein Leser dieser Kolumne. Diese Frage bekomme ich häufig gestellt, wenn ich darauf hinweise, dass die größte Gruppe der Opfer von Islamisten nicht Muslime sind, wie nach jedem Terroranschlag behauptet wird, sondern Musliminnen. Manchmal wird sogar gefragt, warum „uns“ dies interessieren sollte, die Frauen in der mehrheitlich islamischen Welt sollten sich halt selbst wehren.
Nun schreibe ich diese Kolumne gerade in Brüssel zwischen einer Pressekonferenz und einer Demonstration, bei beiden geht es um die Rechte afghanischer Frauen. Meine Mitstreiterinnen stammen unter anderem aus Afghanistan, Marokko, Tunesien, Algerien und dem Senegal. Sie beziehen sich neben Simone de Beauvoir auf feministische Vorreiterinnen wie Huda Scharawi, Nawal El Saadawi und Fatema Mernissi.