Die Suche nach Gold hinterlässt eine Wüste
n-tv
Immer mehr illegale Goldgräber dringen in die Gebiete der Indigenen im brasilianischen Amazonas ein. Sie vergiften die Umwelt und zerstören die Lebensgrundlagen der Yanomami. Die Polizei ist so gut wie machtlos.
Wenn Alexandre Cavalcanti auf seinem Dienstweg aus dem Fenster schaut, dann sieht er unter sich den größten Urwald der Erde. Cavalcanti ist Polizist im brasilianischen Amazonas-Gebiet. Ohne Helikopter kommt man hier nicht weit. Weder er noch diejenigen, gegen die er vorgehen will. Die Rede ist von illegalen Goldgräbern, die seit den 1970er-Jahren im Amazonas nach Gold suchen. Gerade in den vergangenen Jahren hat die Zahl der illegalen Minen drastisch zugenommen - befeuert vom Goldpreis und der Armut in der Region. Cavalcanti spricht von einem "unvorstellbaren Ausmaß" und einer riesigen Logistik, die inzwischen hinter dem illegalen Gold steckt.
Seit sieben Jahren leitet Alexandre Cavalcanti eine Spezialeinheit im brasilianischen Dschungel, die dagegen ankämpft. An den Anblick der Minen hat er sich noch immer nicht gewöhnt: "Wenn man dieses unendliche Grün, diesen immensen Dschungel sieht, und dann wie aus dem Nichts eine riesige Lichtung, die praktisch eine Wüste ist. Das ist erschreckend", sagt er. Kameramann Gabriel Chaim hat Alexandre Cavalcanti und seine Spezialeinheit exklusiv begleitet. Gut zwei Wochen war er mit den Polizisten im Dschungel unterwegs. Tag für Tag lokalisieren sie die illegalen Minen, steuern diese mit dem Helikopter an und versuchen, sie zu zerstören.
In den Minen finden sie jeweils Dutzende Baracken für die Arbeiter - und überall Maschinen, die den Schlamm aus der Erde ziehen, damit er gewaschen und nach Metallen durchsucht werden kann. Häufig finden sie auch Spuren von Quecksilber, das genutzt wird, um Gold von anderen Materialien zu trennen. Für Menschen und Umwelt eine Katastrophe, denn Quecksilber ist hochgiftig. "Selbst wenn sie heute aufhören würden, das hier wird nie wieder Wald", sagt Cavalcanti beim Anblick der Zerstörung.
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