Die Spur der „blutigen Geldscheine“
Die Welt
Ein junges Parteimitglied will den Einfluss von Wirtschaftsvertretern im Vorstand der CDU begrenzen. Doch seine Absichten sind alles andere als klar: Er hat die Unterstützung einer NGO und war noch im Sommer in eine Guerilla-Aktion verwickelt, bei der „blutige Geldscheine“ flogen.
Die Sache mit den „blutigen Geldscheinen“ war eine typische, linke Guerillaaktion: Im vergangenen Sommer betraten adrett gekleidete Aktivisten ein Tagungshotel in Berlin. Dort hielt der Wirtschaftsrat der CDU eine Veranstaltung ab: Politiker, Unternehmer und Wissenschaftler waren zum sogenannten Wirtschaftstag gekommen. Sie tauschten sich über eine Agenda für die Zeit nach der Covid-Pandemie aus.
Die Aktivisten hatten Zimmer in dem Hotel gebucht und verschafften sich so Zugang zur ersten Etage. Von dort warfen sie rot eingefärbte Scheine mit dem Aufdruck „Schmiergeld“ auf die Teilnehmer, darunter der damalige CDU-Vorsitzende Armin Laschet, der spätere Parteichef Friedrich Merz und FDP-Chef Christian Lindner. Mehrere Medien berichteten; die Botschaft – alle korrupt – saß.