Die SPD wartet - doch Schröder antwortet nicht
n-tv
Anfang März fordert die SPD-Spitze Gerhard Schröder auf, seine Posten bei russischen Staatsunternehmen niederzulegen. Einen knappen Monat später liegt der Partei jedoch weiterhin keine Antwort des Gaslobbyisten vor. Parteichef Klingbeil zeigt sich abermals enttäuscht von dem Altkanzler.
Altkanzler Gerhard Schröder hat nach Angaben von SPD-Chef Lars Klingbeil bislang nicht auf die Forderung der Parteispitze geantwortet, auf seinen Posten bei russischen Staatsunternehmen zu verzichten. Auf die Frage, ob Schröder den entsprechenden Brief beantwortet habe, sagte Klingbeil dem Nachrichtenportal "t-online": "Nein, bisher nicht." Klingbeil betonte: "Wir haben uns politisch klar distanziert."
Derzeit laufe ein Parteiordnungsverfahren gegen Schröder, sagte der Parteichef. "Wir alle hätten uns gewünscht, dass sich Gerhard Schröder spätestens mit Kriegsbeginn auf die richtige Seite der Geschichte stellt. Er hat sich für die falsche Seite entschieden."
Klingbeil und die Co-Vorsitzende Saskia Esken hatten Schröder in einem Brief ultimativ dazu aufgefordert, die Posten niederzulegen. Der Parteichef hatte Anfang März gesagt, man erwarte eine "zeitnahe" Antwort. Konkret geht es um Tätigkeiten bei dem Erdgas-Pipeline-Unternehmen Nord Stream 1 und 2 sowie dem russischen Ölkonzern Rosneft, wo er Aufsichtsratschef ist. Zudem soll Schröder einen Aufsichtsratsposten für Gazprom übernehmen.