Die Solidarität der Deutschen mit der Ukraine ist ungebrochen
Die Welt
Die Ukraine gilt in Deutschland weiterhin als Partner, vielen auch mit Aussicht auf eine Mitgliedschaft in der Nato und der Europäischen Union, wie eine Umfrage zeigt. Auch wer mögliche Friedensverhandlungen starten sollte, ist der Mehrheit klar.
Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 27. Februar drei Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine eine „Zeitenwende“ ankündigte, ging er politisch in die Vorhand wie selten ein Regierungschef vor ihm. Die Ampel-Regierung brachte mit den europäischen Verbündeten nicht nur neue Sanktionen auf den Weg. Es ging auch um robuste Waffenlieferungen in ein Kriegsgebiet, eine Tagesreise von Deutschland entfernt. Die Bundesrepublik war zwar nicht Kriegspartei, parteiisch war Deutschland dennoch.
Das Russland-Bild hierzulande hatte sich bereits 2014, nach der Okkupation der Krim, rasant verändert. Allerdings stand die Mehrheit der Deutschen Waffenlieferungen lange skeptisch gegenüber. Nach dem 24. Februar änderte sich auch das. Die Hilfsbereitschaft gegenüber ukrainischen Flüchtlingen, die zu Zehntausenden nach Westen flohen, war groß. Doch in Berlin fragten sich schon im Frühjahr viele Politiker, wie lange diese Empathie anhalten würde.