
Die schwierige humanitäre Lage im Sudan
DW
Deutschland und andere Länder haben viele ihrer Bürger aus dem umkämpften Sudan evakuiert. Die Sudanesen sind dagegen auf sich gestellt. Wie steht es um ihre Versorgung? Die wichtigsten Fragen im Überblick.
Die Evakuierungsflüge aus dem umkämpften Sudan dauern derzeit noch an. Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, erklärte am Montag, es seien über tausend EU-Bürger aus dem Sudan evakuiert worden. "Es war eine komplexe und erfolgreiche Aktion", so Borrell. Bis Freitag hatten sich Angaben eines EU-Vertreters zufolge noch rund 1500 EU-Bürger in Khartum befunden. Wie viele EU-Bürger jetzt noch in dem Land ausharren, ist unbekannt. Auch Deutsche könnten sich noch dort befinden, Seit mehr als einer Woche gibt es im Sudan Kämpfe zwischen Armee und Miliz, mehrere hundert Menschen wurde dabei getötet.
Die deutsche Bundeswehr hat mit ihrem Evakuierungseinsatz auch zahlreiche Menschen aus anderen Staaten aus dem umkämpften Sudan ausgeflogen. Agenturberichten zufolge befanden sich unter den 311 Evakuierten der ersten drei Flüge auch 42 Niederländer.
Dagegen hinkt das Vereinigte Königreich bei Evakuierungsflügen hinterher. Mehrere im Sudan festsitzende britische Bürger erklärten laut Medienberichten, sie fühlten sich von der Regierung "verlassen". Derzeit befinden sich rund 2000 Briten in dem Land.
Auch andere Staaten haben ihre Evakuierungen begonnen. Die USA holten mit Militärhubschraubern knapp 100 Botschaftsangehörige aus Khartum. Weitere Evakuierungsmaßnahmen wollen die USA in den kommenden Tagen nicht starten, erklärten US-Beamte.
Schnelle Hilfe hat auch Saudi-Arabien geleistet. Die Marine des Königreichs holte rund 150 Personen - auch Bürger andere Staaten der Golfhalbinsel - aus dem Sudan.