
Die Schachwelt gerät aus den Angeln
Die Welt
Sponsoren, Funktionäre, Turniere: Das internationale Spitzenschach wird dominiert von Russen. Geschäftsführerin des Weltverbands jedoch ist eine Lettin. Die macht nun Nägeln mit Köpfen, während ein Großmeister nicht mehr für Russland antreten will.
Die nach Moskau vergebene Schach-Olympiade 2022 wird angesichts des Krieges in der Ukraine nicht in Russlands Hauptstadt stattfinden. Das teilte der Schach-Weltverband Fide mit. Die Veranstaltung mit Schachspielern aus rund 190 Ländern sollte vom 26. Juli bis zum 8. August ausgetragen werden. Fide-Geschäftsführerin Dana Reizniece-Ozola, die ehemalige Wirtschafts- und Finanzministerin Lettlands, verurteilte in einer persönlichen Mitteilung die „brutale russische Invasion“.
Reizniece-Ozola rief die Mitglieder des Fide-Rats vor einer Sitzung am Sonntag dazu auf, sich von allen russischen Sponsoren zu trennen und alle operativen Tätigkeiten aus Russland zu verlegen. Es wäre ein tief greifender Schritt. Der Weltverband wird dominiert von russischen Funktionären und vor allem auch von russischem Geld.