Die roten Socken sind löchrig
n-tv
Koalitionsmodelle stehen plötzlich im Zentrum der Wahlkampfdebatte. Aus guten Gründen: Die Deutschen wählen strategisch und beziehen Koalitionsvorlieben in ihre Wahlentscheidung ein.
Sprechpausen verraten häufig den Redenden: Das Innenhalten von Armin Laschet gegen Ende des TV-Triells diente ihm einerseits als kurze Erinnerungspause, denn den anschließenden Satz hatte er fraglos vorher eingeübt. Andererseits fungierte sie als dramaturgisches Mittel, das die Aufmerksamkeit des Publikums zu fortgeschrittener Stunde noch einmal für eine wichtige Mitteilung disziplinieren sollte. Dann blaffte er Olaf Scholz an: "Sie können nicht spielen wie Angela Merkel und reden wie Saskia Esken." Sekunden zuvor hatte Scholz die Linkspartei zwar durch ein Kurzreferat faktisch als Koalitionspartner ausgeschlossen, aber praktisch dann eben doch nicht. Den einen klärenden Satz zur Absage an ein Linksbündnis brachte er nicht über die Lippen. Die "Linken-Frage" veranlasste am Dienstag selbst die wahlkampfmüde Angela Merkel, sich in die Debatte einzuschalten. Nicht mit der langersehnten Lobeshymne auf Laschet, aber immerhin mit einer Erbunwürdigkeitserklärung zu Scholz.More Related News