Die Quote ist ein ausgezeichnetes Machtinstrument – für Männer
Die Welt
Olaf Scholz will ein künftiges Kabinett paritätisch besetzen. Und auch an anderer Stelle wird immer wieder die Forderung erhoben, dass in Parlament und Parteien so viele Frauen wie Männer vertreten sein sollen. Warum dieser Weg in die Irre führt.
Olaf Scholz, SPD-Bundeskanzler in spe, verkündete frühzeitig, sein Kabinett komplett paritätisch besetzen zu wollen. Und auch wenn er sich in dieser Frage nicht mit den Koalitionspartnern abgestimmt hat – mit der Ampel-Koalition bricht auf jeden Fall eine quotenselige Zeit an. Die feministischen Vordenkerinnen der Quote waren davon überzeugt, dass in jedweder Gruppe eine kritische Masse von Frauen vorhanden sein müsse, um die strukturelle Frauenfeindlichkeit traditioneller Männerbünde zu überwinden.
Aber: Ist Mann/Frau heute wirklich noch der alles entscheidende Widerspruch? Was ist mit alt/jung, hetero oder sonst was, vegan oder Fleischesser, religiös oder atheistisch, Kinder oder keine, geflüchtet oder von hier, Geimpfter oder Impfgegner? Wer einmal mit Proporzparametern anfängt, kann eigentlich nie wieder damit aufhören.