
Die normalste aller Entscheidungen
n-tv
Hilfe, welch Schock, Jürgen Klopp verlässt den FC Liverpool. Die Reds trauern, die Fußball-Welt reagiert verdutzt. Dabei passt der Abschied des deutschen Trainers perfekt. Sie ist eine normale Reaktion auf das harte Fußball-Business - die nur vom "Normal One" kommen kann.
Jürgen Klopp hätte bis in alle Ewigkeiten den FC Liverpool trainieren können. So sehr lieben die Reds ihren Coach. Seine Intensität, seine Ausstrahlungskraft, seine Erfolge. Aber auch seine Jubelsprünge, Fehler und Wutausbrüche, die Klopp so menschlich und emotional wie wenige in der immer realitätsferneren Fußball-Welt erscheinen lassen. Jetzt verkündet die Trainer-Ikone ihren Abschied. Im Sommer ist Schluss. Es ist das Ende einer Ära. Und eine absolut normale Entscheidung.
Bei seiner Vorstellung in Liverpool 2015 bezeichnet sich Klopp selbst als "Normal One". Ein Seitenhieb auf den "Special One", José Mourinho. Dass der deutsche Trainer alles andere als normal ist, merken sie in England spätestens in diesem Moment. Die Reds und auch viele weitere auf der Insel verlieben sich schnell in den charismatischen Coach. Er wird zum Sympathieträger schlechthin.
Wie schon bei Borussia Dortmund und Mainz 05 ist es neben seiner Art der atemberaubende und überfallartige Spielstil von Klopps Mannschaften, die die Liverpudlians mitreißen. Mit dem Sieg der Champions League 2019 und dem Triumph in der Premier League 2020, der ersten Meisterschaft seit 30 Jahren für die Reds, wird der Trainer für sie endgültig zur Legende. Sein von Grimassen begleitetes Faustballen unisono mit dem ekstatischen Schreien der Fans vor der Stehplatztribüne The Kop wird für immer in Erinnerung bleiben.
