
Die Nervosität der Börsianer wächst
n-tv
In welchem Tempo geht es mit den US-Zinserhöhungen weiter? Diese Frage bereitet Anlegern momentan Kopfschmerzen. Vor diesem Hintergrund flogen erneut US-Bonds aus den Depots. Und der Autobauer Ford warnt vor Belastungen durch Inflation und Lieferkettenprobleme.
Am Tag vor einer erwarteten weiteren XXL-Zinserhöhung der Notenbank Fed wächst die Nervosität der US-Anleger. Der US-Standardwerteindex Dow Jones fiel um etwa ein Prozent auf 30.706,23 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq büßten ähnlich stark ein, fielen je auf 3855,93 beziehungsweise 11.425,05 Punkte. Vor allem kurzfristig orientierte Anleger nutzten offenbar die Gelegenheit, um ein paar Gewinne mitzunehmen, sagte Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus ActivTrades.
An der Börse gilt als sicher, dass die Notenbank Fed ihren Leitzins am Mittwoch zum dritten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte anhebt. Einige Investoren halten sogar einen Schritt von einem vollen Prozentpunkt für möglich. "Der Schlüssel sind die Hinweise des Fed-Chef Jerome Powell zu seinem nächsten möglichen Schritt", sagte Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Spartan. Die große Frage sei, ob die US-Notenbank ihr Zinserhöhungstempo in den kommenden Monaten beibehalten werde.
Vor diesem Hintergrund flogen erneut vor allem kürzer laufende Anleihen aus den Depots. Dies trieb die Renditen der zweijährigen US-Bonds zwischenzeitlich auf ein 15-Jahres-Hoch von 3,992 Prozent. Da Anleger darauf setzten, dass die Notenbanken die Inflation wieder in den Griff bekämen, stiegen die Renditen länger laufender Papiere im Verhältnis langsamer, erläuterte Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.
