Die Mobilität der anderen
Die Welt
Aus einem Berliner Kiez sollen erst die Autos verschwinden und danach die Straßen. Doch wer will dann noch dort wohnen? Über ein elitäres Projekt, das ein Modell für deutsche Städte sein soll. Ausgegrenzt werden vor allem Migranten.
Die Anwohner des Wrangelkiezes wollen den Bäcker, der den lieben langen Tag lang köstlich duftendes Fladenbrot herstellt, sie wollen die Nussrösterei Kumru Kuruyemis und den linksalternativen Buchladen, möglicherweise wollen sie sogar die Tapasbar von Daniel Brühl, die „Bar Raval“. Aber muss, fragt man sich, das Mid-Century-Sofa nicht auch irgendwie in den Vintageladen kommen und die Campariflasche in die Filmkunstbar? Doch, das müssen sie wohl, und deshalb hat das Kreuzberger Bezirksamt diesen Aspekt des Kiezlebens untersuchen lassen. In der Gewerbebefragung von 2020 spricht sich die Mehrzahl der Gewerbetreibenden im Wrangelkiez klar gegen eine „Weiterentwicklung des Kiezes im Sinne der ökologischen Verkehrswende“ aus. Ein böser Verdacht beschleicht einen.More Related News