
"Die Menschen sind sprachlos, sie zittern, sie haben Schweißausbrüche und sprechen von Alpträumen.“
RTL
Luftangriffe, Flucht und Kälte: Der Leiter des Malteser-Teams in der Ukraine, Pavlo Titko, spricht mit Reporterin Tamara Bilic über die aktuelle Lage.
Erneut kam es in der Nacht zu Luftangriffen in der Ukraine – diesmal in der Nähe der ostukrainischen Stadt Lwiw, nahe der polnischen Grenze. Dazu kommen Temperaturen von bis zu -12 Grad. Für die Menschen dort ist das eine Katastrophe.
Pavlo Titko, der Leiter des Teams der Malteser-Hilfsorganisation in der Ukraine, befindet sich vor Ort und spricht mit Reporterin Tamara Bilic über die Lage dort und darüber, wie es den Menschen in Mariupol geht.
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"Die Lage verändert sich ständig. Heute um vier Uhr Nachts war wieder Luftangriffsalarm", erzählt Pavlo Titko im Interview. Die Menschen mussten nach unten in die Keller flüchten, das bedeutet "also eine schlaflose Nacht" für viele Ukrainerinnen und Ukrainer.
Am nächsten Morgen konnte man die Nachricht hören, dass die Angriffe 100 Kilometer weiter nördlich von Lwiw stattfanden. Dazu kommen sehr kalte Temperaturen von -12 Grad in der Nacht. "Da können Sie sich vorstellen, was mit Menschen heute Nacht war, die auf dem Weg waren unter dem freien Himmel."
In Lwiw leisten die Malteser weiter ihre Arbeit und verteilen warme Mahlzeiten an ältere Menschen, wie sie das auch vor dem Krieg gemacht haben und auch die Flüchtlinge werden mit Lebensmitteln versorgt. "Wir sehen viele Menschen, die einen Nervenzusammenbruch erlitten haben. Die Menschen sind sprachlos, sie zittern, sie haben Schweißausbrüche und sprechen von Alpträumen" berichtet Titko.
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Zu den Menschen in der ukrainischen Stadt Mariupol gibt es seit mehreren Tagen keine Verbindung mehr. Die humanitären Korridore, die für die Versorgung der Menschen von größter Wichtigkeit sind, funktionieren nicht, so Pavlo Titko. "Die sind sehr, sehr nötig, weil die Menschen kein Essen haben. Es ist eine große, große Katastrophe", sagt der Leiter des Malteser-Teams in der Ukraine.