
"Die Linke muss endlich drei Kernfragen beantworten"
n-tv
Weniger als 5 Prozent bei der Bundestagswahl, in diesem Jahr aus den Landtagen des Saarlands und Nordrhein-Westfalens geflogen, ein mieses Ergebnis auch in Schleswig-Holstein: Die Linkspartei ist in der Krise. "Die Partei hat schwierige Monate hinter sich, wir wissen, dass wir nicht zu alter Stärke zurückkehren werden, wenn wir so weitermachen wie bisher", sagt der linke Thüringer Staatskanzleichef und Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff im Interview mit ntv.de.
Die Kandidatur des Europapolitikers Martin Schirdewan für den Parteivorsitz begrüßt Hoff. Er selbst will auf dem Parteitag im nächsten Monat als stellvertretender Linken-Chef antreten. Das Interview findet in Hoffs Büro in der Thüringer Landesvertretung in Berlin statt, vor der die ukrainische Fahne weht. Der Ramelow-Vertraute ist für Waffenlieferungen an das von Russland überfallene Land, betont aber: "Ich kann damit leben, Positionen einer Minderheit innerhalb meiner Partei zu vertreten."
Hoff fordert eine Erneuerung seiner Partei. Die Linke müsse entscheiden, was ihre Mehrheitspositionen seien. "Dann können Parteimitglieder immer noch eine Minderheitenposition einnehmen", sagt er. "Aber die Position der Partei wird nicht durch Talkshow-Auftritte bestimmt, sondern durch Entscheidungen auf Parteitagen."
ntv.de: Was ist das zentrale Problem Ihrer Partei?

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.