"Die letzte Party" und der Kater danach
n-tv
Eine Silvesterfeier bei den Schönen und Reichen endet mit einem Toten und ein One-Night-Stand mit einem peinlichen Wiedersehen. Beides zusammengepackt ist der Anfang eines schwarzhumorigen walisischen Krimis, der für Lacher sorgt und Lust auf mehr macht. Let's party!
Nordwales ist Naturidylle pur: schroffe, steil abfallende Berge; klare Seen, in denen sich der wolkenverhangene Himmel spiegelt; dichte Wälder, deren Baumwipfel ein schützendes Dach vor dem lotrecht fallenden Regen bilden; sattgrüne Wiesen. "In Nordwales ist alles eher ruhig. Hauptsächlich Schafe, wie man sich denken kann. Wenn wir die nicht gerade vögeln, hahaha, klauen wir sie", sagt Fion Morgan aufgebracht. Zu viel Klischee?
Fion ist wütend. Sie ist 30, Waliserin, kommt aus dem kleinen Dorf Cwn Coed, das am Llyn Drych liegt. Ein See wie ein Mythos, eine Sage. Und sie hatte am gestrigen Silvesterabend wohl zu viel Weißwein und Wodka. Das weiß sie jetzt. An den Namen ihres One-Night-Stands kann sie sich nicht mehr erinnern. "Mike? Max? Marc? Marcus! Oder?" Fion stahl sich am Neujahrsmorgen erst aus dem über ihrer Hüfte liegenden Arm ihres Silvester-Lovers, dann aus dessen Bett und im Anschluss aus seiner Wohnung.
Nun, nur wenige Stunden später, steht er ihr gegenüber. Marcus heißt Leo. Leo Brady. Fions One-Night-Stand ist Detective Constable (DC) - und damit ein Kollege. Einziger Unterschied: DC Fion Morgan arbeitet bei der North Wales Police, DC Leo Brady für die Polizei jenseits der walisisch-englischen Grenze. Als die beiden sich am Leichenschauhaus wiedersehen, geht es um einen Toten. Rhys Lloyd. Er wurde vermisst an der englischen Seite des Llyn Drych gemeldet und tot aus dem walisischen Teil des Sees gefischt. Das Gesicht nahezu gespalten. Lloyd war einer der Besitzer eines Luxus-Lodges-Ressorts am See, in der direkten Nachbarschaft des heimeligen Dörfchens Cwn Coed.