Die letzte Chance des Monsieur Provokateur Mbappé
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Kylian Mbappé trägt die Hoffnungen von Paris St. Germain. In der Champions League soll endlich der Titel her, die absurden Summen für Superstars sich endlich auszahlen. Es ist auf absehbare Zeit die wohl letzte Chance für PSG. Denn im Sommer kommt der große Bruch.
Was hatten sie in Dortmund nur für Sorgen: Kylian Mbappé war in der Stadt, der Superstürmer, der stürmende Superdinge veranstalten kann. Der so schnell ist, dass man manchmal gar nicht mitbekommt, dass er nicht mehr da ist, wo er den Sekundenbruchteil zuvor gewesen war. Eine Drehung, eine Körpertäuschung - und zack weg ist er! Den 25 Jahre alten Franzosen darf man niemals, NIEMALS, auch nur seine Sekunde aus dem Auge lassen. Also taten die Borussen genau das. Immer stand einer da, wo Mbappé war oder hin wollte. Nur einmal, da hatten sie die Leine ein bisschen zu lang gelassen. Und zack, sofort wurde es gefährlich. Mbappé schoss an den Pfosten.
Oft kommen solche Spiele nicht vor, in denen der Franzose blass bleibt und vom gegnerischen Kollektiv eiskalt abgekocht wird. Deswegen darf man den Auftritt des Stürmers von Paris St. Germain durchaus als Warnung für das Halbfinal-Rückspiel der Champions League verstehen. An diesem Dienstagabend treffen Borussia Dortmund und das Luxusensemble aus der französischen Hauptstadt nämlich erneut aufeinander (21 Uhr/Amazon Prime Video und im ntv.de-Liveticker). Und die Hypothek für die Gastgeber ist überschaubar schwer. Mit einem knappen 1:0-Vorsprung reisen die Schwarzgelben an - und sind sich sehr klar darüber, was ihnen im Prinzenpark droht: "Das wird noch ein bretthartes Ding", sagt Abwehrchef Mats Hummels, der im Hinspiel überragend stark war. Was Mbappé nicht gefallen konnte. Und Stürmer Niclas Füllkrug beschwört die Bereitschaft zu "maximaler Leidensfähigkeit". Was Mbappé sicher verursachen will.
Tatsächlich war der Eindruck nach dem mitreißenden Schlagabtausch am vergangenen Mittwoch folgender: Der BVB hatte nah am Maximum agiert, ein bisschen fahrig in der letzten Konsequenz, insgesamt war das allerdings schon eine ganz große Leistung gewesen. Aber der Eindruck war eben auch: Bei PSG ist reichlich Luft nach oben. Außer ein paar tollen Dribblings von Ousmane Dembélé und 10 bis 15 dominanten Minuten nach der Pause war da nicht viel gewesen, was die Dortmunder in akute Gefahr gebracht hatte. Aber eben diese Minuten haben durchaus Eindruck gemacht. Wenn PSG den Druck erhöht, wenn PSG das absurde Tempo ausspielen kann, dann herrscht Daueralarm beim Gegner. Über 90 Minuten ist der Widerstand gegen diesen Druck kaum zu halten.