Die Leidensgeschichte der Kriegerin Sabine Lisicki
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Sabine Lisicki fiel von ganz oben nach ganz unten. Die ehemalige Tennis-Weltklassespielerin macht eine Leidensgeschichte durch, die ihresgleichen sucht. Aufgeben? Kommt für die Kriegerin nicht infrage. Nun greift "Bum Bum Biene" erneut an - als wieder erstarktes "Sensibelchen".
Am Samstag vor einer Woche war es wieder einmal so weit. Bei den Libéma Open am Stadtrand von 's-Hertogenbosch in den Niederlanden greift Sabine Lisicki an. Qualifikationsrunde, Platz 5. Neue Normalität, harte Kost. Die ehemalige Wimbledon-Finalistin spielt nicht mehr bei den ganz Großen mit. 3:6, 4:6. Das Aus gegen Kryszina Dsmitruk aus Belarus, die 234. der Welt. Rückfahrt ins Hotel. Koffer packen. Abreise.
Die neue Routine der Sabine Lisicki ist eine schmerzhafte. Vor den Niederlanden setzt es eine Erstrundenpleite beim Turnier in Wiesbaden, davor das Aus in der Qualifikation bei den Stuttgart Open. Die 33-Jährige kämpft sich seit gut einem Jahr qualvoll zurück in die Tennis-Elite. Nach fast drei Jahren Pause mit Pfeifferschem Drüsenfieber und einem Kreuzbandriss. Nur will der nächste Schritt nicht wirklich gelingen. Sportliches Leid folgt auf körperliches.
Tennis-Star oder Auslaufmodell? Sternstunden gegen Serena Williams und Co. oder weit entfernt von einfachen Hauptrunden? Sogar bei Challenger-Turnieren, die Spielerinnen außerhalb der Top 100 der Weltrangliste dazu dienen soll, Ranglistenpunkte zu sammeln? Lisicki befindet sich heute wohl irgendwo dazwischen. Wo genau, das weiß sie selbst womöglich nicht einmal. Sie weiß aber, dass sie mit jeder Sehne ihres Körpers an ihr Können glaubt. An ihren Kampf für das immer noch andauernde Comeback.