Die Krim ist vielleicht Russlands größtes Problem
n-tv
Fast zweieinhalb Jahre nach Beginn des Kriegs wird die seit 2014 illegal annektierte Krim für Russland zu einer Belastung. Die Ukrainer setzen ATACMS-Raketen gegen Stützpunkte auf der Halbinsel ein. Russland hat deshalb schon eine Ersatz-Eisenbahnstrecke für den Nachschub aufgebaut.
Für den Kreml ist die Krim, seit es die Brücke über die Straße von Kertsch zum russischen Festland gibt, eine Art unsinkbarer Flugzeugträger. Sie ist das perfekte militärische und logistische Drehkreuz, um die Ukraine anzugreifen - zumindest in der Theorie. Der russische Staatschef Wladimir Putin hat die annektierte Halbinsel in den vergangenen zehn Jahren militärisch hochgerüstet. Sie ist gleichzeitig Luftwaffenstützpunkt und Ankerpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Von hier aus kann Russland Druck auf den Süden der Ukraine ausüben, neue Soldaten an die Front verlegen und das Schwarze Meer kontrollieren.
Eigentlich, denn während die Ukraine im Osten des Landes unter Dauerbeschuss der russischen Armee steht, wird die Krim gerade von einem strategischen Vorteil immer mehr zum Problem für Russland. Die ukrainische Armee sei derzeit dabei, die Halbinsel "unbewohnbar" zu machen, sagt etwa der ehemalige amerikanische General und NATO-Berater Ben Hodges. Die Ukrainer setzten momentan auf eine "tödliche Kombination aus Raketen und immer raffinierten Drohnen", um die russische Luftabwehr auf der Krim systematisch zu zerstören, schreibt der britische "Economist".