Die hässliche Fratze der EM in Deutschland
n-tv
Symbolischer Kulturkampf: Weil Fußball immer politisch ist, bleibt die EM in Deutschland nicht vom Rechtsruck verschont. Nationalisten und Extremisten aus verschiedenen Ländern sorgen in Stadien und auf Fan-Festen für Eklats. Deutsche Neonazis wollen das Turnier "zum Desaster" machen.
Bei der diesjährigen Europameisterschaft feiern Millionen von Menschen aus ganz Europa in den Stadien und auf den Fanmeilen von München bis Berlin. Zum allergrößten Teil bleibt es freundlich und friedlich, so wie sich das Organisatoren, Politik und Fußballfans in Deutschland erhofft hatten, auch wenn eine Person in der Stuttgarter Fanzone am Mittwochabend mehrere Menschen mit dem Messer verletzte.
Aber diese EM besuchen auch Extremisten und Nationalisten aus verschiedenen europäischen Ländern. Sie sorgen mit unschönen Aktionen für Eklats, teilweise gehen diese jedoch als Randnotizen unter im großen EM-Rauschen aus Toren, Tanzen und Bahnchaos. In der Summe allerdings lassen sie mit gefährlichen, politischen Botschaften aufhorchen - und passen zu Rechtsruck und Nationalismus, wie ihn derzeit ganz Europa erfährt.
"Fußball ist immer politisch und diese EM hat viele politische Dimensionen, weil sie eine große mediale Bühne dafür ist, Botschaften zu präsentieren", sagt Jonas Gabler, Politikwissenschaftler und Fan-Forscher, im Gespräch mit ntv.de: "Bei einer EM treten Länder gegeneinander an und deshalb werden am häufigsten nationalistische Botschaften ausgesendet. Es werden Fahnen geschwenkt, was zwangsläufig auch politisch ist."