Die große Angst vor dem Verzichten
ZDF
Klimaschutz ja - nur nicht auf Kosten des Wohlstands? Die Angst vor dem Verzichten ist groß. Und unbegründet, sagen Forschende.
Zugegeben, die Idee klingt radikal: Jeder Mensch hat ein begrenztes persönliches CO2-Budget. Mit dem muss er haushalten - beim Einkaufen, Reisen, Essen und so weiter. Ist es erschöpft, kann er zukaufen - bei denen, die klimafreundlicher leben und deshalb noch Budget-Punkte übrighaben. Oder er muss eben verzichten.
Bisher ist es nur die Idee britischer Wissenschaftler, andernfalls wären die Klagerufe über "Bevormundung" und "Freiheitsverlust" vermutlich laut. Dass die Preise für Sprit und Gas gerade steigen - wenn auch nicht nur wegen des Klimaschutzes -, hilft da wenig. Schon jetzt ist in der Politik oft zu hören, Klimaschutz dürfe nicht zulasten des Wohlstands gehen. Sogar die Grünen betonen, es müsse so etwas wie einen "klimagerechten Wohlstand" geben.
Noch ist die Angst vor dem Verzicht vielleicht zu groß für das Modell eines persönlichen CO2-Budgets. Dabei habe es großes Potential, glaubt Dr. Vicki Duscha vom Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI). Denn es binde die Bürgerinnen und Bürger "aktiv" ein. Sie würden lernen, "welche Aktivitäten und insbesondere welcher Konsum welchen Beitrag zu unseren heutigen Emissionen" ausmachen.