Die Grünen auf dem Weg zur Volkspartei
Süddeutsche Zeitung
Für die Partei war Basisdemokratie stets ein Grundpfeiler ihrer Politik. Doch wie soll das noch gehen, dass immer alle mitreden dürfen, wenn man plötzlich von Mitgliedern überrannt wird? Mit einer Reform.
Die Grünen haben zuletzt ziemlich heftig gespürt, dass sie sich neu erfinden müssen. Nicht bei den politischen Themen, die haben sie in den letzten Wahlen zur Nummer eins in München gemacht. Es geht um die Nebenwirkungen ihrer Erfolge. Der Münchner Kreisverband wurde von neuen Mitgliedern regelrecht überrannt, er ist mit aktuell 3800 der größte in der Bundesrepublik. Für Stadtparteitage musste die Partei immer öfter teure Hallen mieten, die ungebremste Basisbeteiligung sorgte für lange Tage oder Abende. Und nicht selten für zumindest unzufriedene oder auch genervte Mitglieder. Die Ehrenamtlichen im Stadtvorstand sandten immer wieder Signale, dass sie am Anschlag arbeiteten - und darüber hinaus.