
Die grüne Invasion am Langener Waldsee
Frankfurter Rundschau
Am Langener Waldsee breitet sich eine bis zu neun Meter hohe, invasive Wasserpflanze aus: die Wasserpest. Sie wird mit einem Mähboot entfernt.
Wer am Langener Waldsee schon schwimmen, segeln oder stand-up-paddeln war, hat sie bestimmt bemerkt: grüne, lianenartige Gebilde, die vom Grund bis an die Wasseroberfläche reichen und dort kleine Inseln bilden. Sie heißen Wasserpest und breiten sich seit eineinhalb Jahren in dem Gewässer aus. Übrigens nicht nur hier, sondern auch in vielen anderen Seen, Teichen, Weihern und Wassergräben. Aber keine Angst: Die Pflanzen übertragen keine Krankheit, sind vielmehr ein Indiz für sehr gute Wasserqualität. Sie heißen so, weil sie sich pestartig vermehren. Manch einer hat Artverwandte des im Waldsee wachsenden Krauts zu Hause im Aquarium. Am Waldsee wird nur noch im südöstlichen Bereich Sand und Kies gefördert. Das ist weit entfernt vom Freizeit- und Badebereich und damit sind dort nicht mehr so viele Schwebstoffe im Wasser, es ist nicht mehr so trüb. Ins klare Wasser kann mehr Licht dringen – und bei Sonnenschein verbreitet sich die Wasserpest schnell, die viele fälschlicherweise als Seegras bezeichnen. Um dieses Wuchern zu unterbinden, rückt man ihr am Waldsee mechanisch zu Leibe. Das Unternehmen Sehring, das den Kies fördert, hat ein bemanntes Mähboot angeschafft. Es schneidet die Pflanzen mit Scheren unter dem Boot ab und gabelt sie dann mit einem Rechenaufsatz auf. Zwei Tage werden sie seitlich auf einer Insel gelagert, damit die darin wohnenden Kleinstlebewesen wieder zurück ins Wasser wandern können. Danach ist das Unterwasserkraut so ausgetrocknet, dass fast keine Biomasse mehr übrig bleibt. Der staubige Rest wird entsorgt.More Related News