
Die gefährliche Verharmlosung der deutschen Taliban-Fans
Die Welt
Gemäßigte Prediger und Vertreter von Islam-Verbänden bekunden in sozialen Netzwerken Sympathie für die neuen Machthaber in Afghanistan. Für Experten ist das ein gefährliches Zündeln – denn immer wieder schließen sich junge Männer aus Deutschland als Kämpfer den Taliban in Afghanistan an.
Abdul Adhim Kamouss ist ein angesehener Prediger in Berlin, man kennt ihn in der muslimischen Community weit über die Grenzen der Hauptstadt hinaus. Kamouss, früher Radikalislamist, gilt als geläutert und liberal. Er saß in Fernsehtalkshows, Politiker wie der ehemalige Innensenator Ehrhart Körting trafen sich bereits mit ihm. Umso mehr sorgte es für Aufsehen, als er vergangene Woche auf seinem Facebook-Profil mit flammenden Worten Partei für die Taliban ergriff. „Viele reden über die Rückkehr der Taliban, als hätte nun al-Quaida oder ISIS die Macht in Afghanistan übernommen“, schrieb er. Auch weitere Vertreter gemäßigter islamischer Glaubensgemeinschaften stimmten in den Chor der Verharmloser ein. Zum Beispiel ein Geistlicher, der unter Pseudonym schrieb - dann aber enttarnt wurde.More Related News