Die frechste Schwalbe der Geschichte
n-tv
Dass Palmeiras die Copa Libertadores gewinnt, wird fast zur Nebensache: Denn Stürmer Deyverson legt eine solch unglaubliche Schwalbe auf den Rasen, dass er einen Oscar verdient hätte. Während der Gegner wütet und das Netz lacht, feiert der Ex-Kölner den Titel.
Es läuft die 123. Minute. Im Finale der Copa Libertadores, der südamerikanischen Variante der UEFA Champions League, führt SE Palmeiras tief in der dreiminütigen Nachspielzeit der Verlängerung mit 2:1 gegen CR Flamengo. Die Stimmung auf dem Rasen des Estadio Centenario in Uruguays ist aufgeheizt, schließlich duellieren sich zwei echte Rivalen: Palmeiras aus São Paulo und Flamengo aus Rio de Janeiro. Dann lässt sich Deyverson, Palmeiras kurz zuvor eingewechselter Stürmer, der Mann mit den hellblond gefärbten Haaren, zu einer der gleichzeitig unglaublichsten, frechsten und irgendwie auch lustigsten Schwalben in der Geschichte des Fußballs hinreißen.
Die Nummer neun, die 2015 kurz beim 1. FC Köln in der Bundesliga kickte, trägt zunächst den Ball zur Eckfahne, um Zeit zu schinden. Nach einem kurzen Gerangel mit einem Gegenspieler trennt Schiedsrichter Nestor Pitana die beiden Streithähne. Ballbesitz Flamengo, vielleicht die letzte Chance für den Klub aus Rio, bei dem der Ex-Bremer Diego nur auf der Bank sitzt. Der Unparteiische des WM-Endspiels 2018 gibt anschließend dem lachend davon trabenden Deyverson einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken - und der 30-Jährige fällt theatralisch zu Boden, als hätte ihn von hinten eine geheime dunkle Macht, eine Gewehrkugel oder mindestens der Fuß eines Kung-Fu-Kämpfers in den Rücken getroffen.