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Die FDP, gefangen in der Ampel – inklusive grünem Foulspiel
Die Welt
Christian Lindner betont nach dem FDP-Debakel bei der NRW-Wahl die staatspolitische Verantwortung der Liberalen in der Ampel, obwohl ihre Arbeit dort kaum sichtbar ist. Auch das Agieren des Parteichefs selbst spielt eine Rolle – vor allem im Kontrast mit dem Grünen Habeck.
Eines muss der FDP zugutegehalten werden: Anders als bei der SPD versuchte bei den Liberalen niemand, das Ergebnis der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen schönzureden. Während die Sozialdemokraten aus ihrem schlechtesten Resultat in der Geschichte des Landes den Anspruch auf eine Regierungsbildung ableiteten, lehnte FDP-Chef Christian Lindner derlei politische Taschenspielertricks ab.
Eine Ampel-Koalition in Düsseldorf unter Führung der SPD „hätte keine Legitimation“, sagte Lindner. CDU und Grüne seien nun aufgerufen, eine „Koalition der Gewinner“ zu bilden. Seine Partei rechnete er zu den klaren Verlierern, das sei „eine Realität in der Demokratie, die wir annehmen und respektieren“. Die FDP hat über sechs Prozentpunkte eingebüßt und mit 5,9 Prozent ihr fünftschlechtestes Ergebnis in Nordrhein-Westfalen seit 1949 eingefahren.