Die ewig grinsende Ich-AG
Die Welt
Immer besser, immer schneller, noch mehr aus sich herausholen! Vom Job bis zum Sex herrscht der Geist der Selbstoptimierung. Dabei gab es schon in der Antike Anti-Faltencremes. Was das Streben nach Perfektion mit der Verdrängung des Todes zu tun hat.
Selbstoptimierung erscheint den einen als Glücksformel, anderen dient sie als „schickes Schimpfwort“. Nur muss man sich die Ablehnung der Selbstoptimierung leisten können, verweist deren Notwendigkeit doch „nicht auf ein Leben in Genuss und Muße, sondern in Arbeit und Anstrengung“. Mit den Upgrades im Büro hat das permanente Upgrade des eigenen Selbst beständig Schritt zu halten, will man nicht aussortiert werden. Umgekehrt wiederum muss man sich die Selbstoptimierung ihrerseits leisten können: Auch wenn sich das Wissen über optimale Formen der Ernährung, Bewegung und Lebensführung „potenziell an alle“ Konsumenten richtet, ist Selbstoptimierung vor allem Erkennungszeichen der „neuen urbanen internationalen Mittelklasse“, ganz klar ein soziales Distinktionsmerkmal.More Related News