
Die Europäer üben sich im Schwitzen
n-tv
Volle Strände, belagerte Brunnen, Eisdielen am Limit: Spanien, Frankreich und Italien kämpfen mit einer außergewöhnlich frühen Hitzewelle. In Andalusien kletterte das Thermometer schon bedrohlich nah an die 50-Grad-Marke. In Nordgriechenland brauchen Urlauber allerdings jetzt einen Regenschirm.
In Spanien herrscht die schlimmste Juni-Hitzewelle seit 1950 mit Temperaturen von örtlich mehr als 44 Grad Celsius. In den Städten suchen die Menschen oft in Brunnen, Eisdielen und klimatisierten Einkaufszentren nach Abkühlung, wie Medien berichteten. Die Strände an der Mittelmeer- und auch an der Atlantikküste waren teils schon am frühen Vormittag voll. Der Rekord dieser Hitzeperiode wurde am vergangenen Freitag im andalusischen Andújar mit 44,2 bis 44,3 Grad registriert.
Besonders heiß soll es am heutigen Samstag nach Angaben des Wetterdienstes Aemet mit 40 bis 42 Grad vor allem in den Regionen Katalonien, Navarra und Baskenland im Nordosten und Norden des Landes sowie in Andalusien im Süden werden. Auch sonst wird es alles andere als kühl: In der Hauptstadt Madrid soll die Quecksilbersäule auf bis zu 39 Grad klettern. Auf der Ferieninsel Mallorca werden bis zu 37 Grad erwartet.
Eine wirkliche Abkühlung gibt es auch nachts nicht, in weiten Teilen des Landes sinken die Temperaturen nach dem Untergang der Sonne kaum auf 20 Grad ab. Die sogenannten tropischen Nächte bringen die Spanier um den Schlaf. Die Hitze und die Trockenheit begünstigen den Ausbruch zahlreicher Waldbrände, die nach amtlichen Angaben in verschiedenen Teilen Spaniens in wenigen Tagen bereits gut 25.000 Hektar zerstörten. Das entspricht einer Fläche von etwa 35.000 Fußballfeldern. Am Morgen loderten die Flammen vielerorts noch unkontrolliert. Am schlimmsten war die Lage am Gebirgszug Sierra de la Culebra unweit der Grenze zu Portugal im Nordwesten Spaniens, wo schon 20.000 Hektar Wald vernichtet und 1700 Menschen in Sicherheit gebracht wurden.

Ein Tanklaster ist in Ubstadt-Weiher nördlich von Karlsruhe mit einer Straßenbahn zusammengestoßen. Beide Fahrzeuge stehen nach Angaben der Polizei in Flammen. Eine massive Rauchwolke steigt in die Luft. Ein Mensch sei mutmaßlich schwer verletzt, sagte eine Polizeisprecherin. Hinweise auf eine größere Zahl Verletzter oder gar Toter gibt es ihren Angaben zufolge bislang nicht.