
Die EU will Klimaschutz-Musterschüler sein – aber die Spanier bestehen auf ihr Steak
Die Welt
Ursula von der Leyen hat radikale Maßnahmen angekündigt, mit denen Europa zum Klimaschutz-Vorreiter werden soll. Die Frage ist, ob auch die Bürger bereit sind. Ein Streit in Spanien – wo mehr Fleisch gegessen wird als in jedem anderen EU-Land – macht skeptisch.
Momentan wäre kein guter Zeitpunkt, Spaniens regierende Politiker auf eine Grillparty einzuladen. In der linken Regierungskoalition gibt es Streit über das Thema Fleischkonsum. Verbraucherminister Alberto Garzón von der Podemos-Partei überraschte den Rest der Regierung mit seiner Kampagne „Weniger Fleisch, mehr Leben“, in der die Spanier aufgefordert werden, ihrer Gesundheit und dem Planeten zuliebe weniger Fleisch zu essen. Die Kampagne entfachte eine landesweite Debatte über die Konsequenzen einer fleischlastigen Ernährung, und der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez versetzte seinem Minister mit den Worten „Ein perfektes Steak ist für mich unschlagbar“ eine verbale Ohrfeige. Der interne Streit entbrannte, während Brüssel sich darauf vorbereitete, ein Paket an Klimagesetzen mit dem Titel „Fit for 55“ zu verabschieden. Damit sollen die Treibhausgasemissionen der EU bis zum Ende des Jahrzehnts um 55 Prozent gesenkt werden.More Related News