Die EU kauft ihr Gas ab 2023 gemeinsam ein
n-tv
Die Energiekrise hinterlässt europaweit tiefe Spuren. Die hohen Preise will die EU unter anderem senken, indem sie ihre "Marktmacht strategisch nutzt" und Erdgas ab dem kommenden Jahr nur noch gemeinsam einkauft. Auf einen Gaspreisdeckel können sich die zuständigen Minister nicht einigen.
Die für Energie zuständigen EU-Minister haben bei einem Treffen in Prag einen kleinsten gemeinsamen Nenner im Umgang mit den hohen Energiepreisen gefunden. "Es gibt eine allgemeine Einigkeit der Minister darüber, dass wir ab 2023 gemeinsam Gas einkaufen müssen", sagte der tschechische Industrieminister Jozef Sikela, der das Treffen in Prag leitete. Zudem müsse man Solidarität zeigen und mehr Energie sparen.
"Wir haben uns auch darauf verständigt, dass wir den jetzigen Preisindex ändern müssen, damit er widerstandsfähiger gegen Spekulation und Preisspitzen wird", sagte Sikela mit Blick auf den Preisindex des Gas-Handelsplatzes TTF. Auf einen Gaspreisdeckel verständigten sich die Minister zunächst nicht.
Die EU-Kommission wurde damit beauftragt, die Maßnahmen in Gesetzesform zu gießen. "Die Kommission arbeitet daran, am 18. Oktober ein Paket mit Vorschlägen vorzulegen", sagte EU-Energiekommissarin Kadri Simson nach einem Treffen mit den EU-Energieministern in Prag. Es werde nicht das letzte Maßnahmenpaket der Brüsseler Behörde sein, versprach die Kommissarin. Nachdem die Kommission den konkreten Gesetzesvorschlag präsentiert hat, müssen die EU-Staaten ihm noch zustimmen.
Beim Batteriekonzern Varta haben sich zuletzt die schlechten Nachrichten gehäuft. Beobachter konnten miterleben, wie der Konzern immer weiter in die Krise rutscht. Bereits seit Sommer gibt es einen Plan, wie Varta saniert werden soll. Darum wird es nun bei einem Gerichtstermin in Stuttgart gehen. Ein Überblick über die Krise bei Varta - und wie es um die Zukunft des Traditionsunternehmens bestellt ist: