Die einzig gute Nachricht: Nawalny lebt
ZDF
Als Nawalny im Januar zurückkehrte, wusste er, dass er sofort verhaftet würde. Seine Ankunft hat aus Russland ein anderes Land gemacht.
Ein halbes Jahr sitzt Alexej Nawalny nun schon in einer Strafkolonie in der Kleinstadt Pokrow im Oblast Wladimir. Ein halbes Jahr, in dessen Verlauf die russischen Justiz- und Sicherheitsorgane viel Zeit und Aufwand investiert haben, um den einzigen landesweit bekannten Herausforderer des Präsidenten kalt zu stellen. Ihn und mit ihm seine gesamte Antikorruptionsstiftung. Es sollte ein Geniestreich werden: Die Veröffentlichung des Videos "Ein Palast für Putin", das Nawalnys Organisation parallel zu seiner Rückkehr veröffentlichte. 117 Millionen Aufrufe hat der Film, den Nawalny in Deutschland produziert hatte, wo er sich von dem Nervengiftanschlag auf ihn erholte. Fast zwei Stunden Frontalangriff auf Wladimir Putin, seinen angeblichen Palastbau am Schwarzen Meer, obszön-protzig ausgestattet und finanziert, sagen die Nawalny-Leute, mit fragwürdigen Geldern. Auf Nawalnys Festnahme folgten Massenproteste. Sie wurden äußerst hart niedergeschlagen - und verebbten auch wieder. Der Fehdehandschuh war im Kreml aufgenommen worden.More Related News