Die Chance nach der Flutkatastrophe: Schluss mit Tricksereien und falschen Kompromissen!
Frankfurter Rundschau
So viel Trauer wie nach der Flut in Rheinland-Pfalz darf es nicht mehr geben. Statt mehr Sirenen brauchen wir kompromisslose Klimapolitik. Die Kolumne.
Frankfurt - Nein, nein. Einen solchen Staatsakt sollte es nie wieder geben müssen! Für die vielen Toten und Verletzten, für so viel Zerstörung und Leid. Wegen der Flutkatastrophe, die Rheinland-Pfalz in der tiefsten Seele verletzt hat. Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, hat es ergreifend formuliert. Ihre einst launige Weggefährtin Ahr ist zu einem brutalen Ungeheuer geworden, das alles unterspült, überrollt, zerstört hat. Der Staatsakt war feierlich, bewegend, unerlässlich, hoffentlich ein bisschen tröstlich für die vielen Opfer. Nein, so eine Tragödie darf es nicht wieder geben. Längst sind noch nicht all die Pannen und Verantwortlichkeiten analysiert. Aber es steht schon fest, dass offenbar niemand auf eine solche Katastrophe vorbereitet war. Was sollen da die Sirenen nützen, welche Bayerns Innenminister Joachim Herrmann blitzschnell gefordert hat, wenn niemand weiß, was deren Geheule bedeuten soll? Bei solch desaströsen Fehleinschätzungen und Kommunikationspannen wie in den jetzt von den Fluten zerstörten Gebieten hätten mehr Sirenen auf den Dächern auch nicht geholfen. Schließlich sind die frühzeitigen Bitten von Cornelia Weigand, den Katastrophenalarm auszulösen, so berechtigt wie erfolglos geblieben. Die Sirenen wären gar nicht rechtzeitig ausgelöst worden.More Related News