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Die Bundesliga ist wieder ein bisschen gestorben
n-tv
Während andere Bundesligavereine bei Fehlentscheidungen um ihre Existenz bangen müssen, spielen von der DFL protegierte Klubs und Konstrukte mit finanzieller Freiheit auf. Erstaunlich, dass Leverkusen das erst jetzt ausnutzen konnte.
Niemand leugnet, dass Leverkusen in dieser Bundesliga-Saison den besten Fußball spielt. Niemand stellt die außergewöhnliche Dynamik, die Selbstverständlichkeit, die Variabilität infrage. Keiner kann die Augen davor verschließen, dass Trainer Xabi Alonso herausragende Einzelspieler zu einer bislang unbesiegbaren Mannschaft geformt hat, die sogar noch das Triple gewinnen könnte. Doch zugleich darf niemand leugnen, dass es unter unfairen Voraussetzungen einer Zweiklassenliga geschieht.
Erstaunlich ist, dass der Werksklub trotz seiner Vorteile erst jetzt Deutscher Meister geworden ist. Leverkusen, Wolfsburg, Leipzig de facto und bis vor Kurzem Hoffenheim auch haben den Vorteil, dass ihnen Verluste mehr oder weniger egal sein können. Sie zahlen hohe Transfersummen, Abfindungen und Gehälter, die Konzerne gleichen das Millionen-Minus am Ende einfach wieder aus. Fehleinkäufe, Finanzierungsakrobatik, unerwartet schlechte Spielzeiten, alles egal. Sportlicher Wettbewerb unter gleichen Voraussetzungen ist das nicht. Die DFL lässt die Ausnahmen zu, das Kartellamt hebt mahnend den Finger, aber sonst geschieht: nichts.
Leverkusens Meisterschaft ist fast schon eine logische Folge. Seit Jahrzehnten werden andere Vereine benachteiligt. Sie müssen nach den allgemeinen Regeln spielen, bei schlechtem Management um ihre Lizenz und damit auch Existenz bangen. Schalke hat sich finanziell verhoben, der Hamburger SV, auch Hertha BSC, vor einiger Zeit davor Kaiserslautern; die Reihe ließe sich fortsetzen. Diese Vereine wurden sportlich für ihre Fehlentscheidungen bestraft. Nun versuchen sie, mit limitierten Mitteln wieder nach oben zu robben. Ihre Fans leiden und verzweifeln, weil sie wissen: Wir hecheln permanent hinterher.
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