Die Angst vor dem Abstieg
Süddeutsche Zeitung
Befristete Jobs, teure Wohnungen und kein Geld für Altersvorsorge: Ronja Ebeling ist 25 und hat schon eine Abrechnung geschrieben - aber sieht die wirtschaftliche Perspektive der Jungen wirklich so düster aus?
Die Sorgen um die Zukunft rütteln bei Ronja Ebeling an intimsten Lebensfragen. Die 25-Jährige kann sich nur dann vorstellen, Mutter zu werden, wenn sie wirtschaftlich stabil dasteht. "Wenn nicht, eben nicht", sagt sie schnörkellos beim Spaziergang im hippen Hamburger Schanzenviertel. "Wir verschieben diese wichtige Entscheidung, weil wir unter Druck stehen, erst mal genug Leistung auf dem Arbeitsmarkt zu bringen." Mit "wir" meint Ronja Ebeling ihre Generation, also die 20- bis 30-Jährigen. Eigentlich ist es nicht ihr Ding, sich dieser kapitalistischen Logik zu beugen. Aber als Frau will sie auch dann ihre Wohnung und Altersvorsorge zahlen können, wenn sie alleinerziehend werden würde.