Die Ampel steht auf Rot
Süddeutsche Zeitung
Die fünf Seiten im Koalitionsvertrag zur Kulturpolitik lassen Visionen vermissen. Ein paar Anregungen.
Deutschlands nächste Kulturstaatsministerin kommt von den Grünen. Das ist eine der vielen Überraschungen, die die Ampelkoalitionäre am Mittwochnachmittag in Berlin bekannt gaben. Überraschend ist das einerseits, weil der prominente Hamburger Kultursenator Carsten Brosda seit Monaten für das Amt als gesetzt galt. Und andererseits, weil die Grünen sich in den letzten Jahren kulturpolitisch kaum profiliert haben. Deshalb rätselte man in der Kulturszene am Mittwoch auch, wer das neue Amt übernehmen könnte - die meisten tippten auf eine Frau: Claudia Roth, die ehemalige Managerin von Ton Steine Scherben? Oder doch Katrin Göring-Eckardt? Weder diese noch andere Namen drängen sich wirklich auf. Spätestens am Donnerstag, wenn die Grünen ihre Kabinettsmitglieder vorstellen, dürfte auch diese Personalie geklärt werden.