![Die Aktivistin und der Bürgermeister](https://img.welt.de/img/kultur/literarischewelt/mobile234616456/2611355147-ci16x9-w1200-fnov-fpotl-fpi157750653/Verleihung-Friedenspreis-des-Deutschen-Buchhandels-11.jpg)
Die Aktivistin und der Bürgermeister
Die Welt
Noch nicht einmal beim Festakt in der Paulskirche wurde diese Buchmesse verschont. Die Grünen-Politikerin Mirrianne Mahn ergriff das Mikrofon. Warum aber stellten sich ihr keine Sicherheitsleute in den Weg? Die Duldung dieser Aktion wirft viele Fragen auf.
Die Frankfurter Lokalpolitikerin Mirrianne Mahn (Grüne) hat sich gleich zu Beginn des Festaktes zur Verleihung des Friedenspreises, nämlich noch während der Begrüßung durch den Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), aus dem Publikum erhoben, war zum Rednerpult gegangen und hatte Feldmann – ungehindert von Ordnungskräften – unterbrochen, um vor laufenden Kameras zu erklären, dass sie „als schwarze Frau“ auf einen Widerspruch hinweisen müsse: „Das Paradox ist, dass wir hier in der Paulskirche einer schwarzen Frau den Friedenspreis verleihen, aber schwarze Frauen auf genau dieser Buchmesse nicht willkommen waren. Und ich sage ganz klar, nicht willkommen waren, weil sie sich nicht sicher fühlen.“ Dass diese Intervention während des Festaktes nicht abgesprochen sein soll, wie Feldmann im Fortgang seiner eigenen Kurzrede zu Protokoll gab, erscheint wenig glaubhaft.